Was ist Aquascaping?
Was ist Aquascaping?
Zum Aquascaping – also dem Gestalten von Unterwasserlandschaften – verwendet man Pflanzen, Steine und Holz. Dabei ist stets das Ziel das natürliche Verhältnis zwischen Lebewesen, Einrichtungsgegenständen und Bodengrund herzustellen.
Spannend hierbei ist die Orientierung an den wichtigen Grundregeln der Gestaltung wie zum Beispiel dem Goldenen Schnitt. Dabei betrachtet man die Breite und die Wuchshöhe der Pflanzen ebenso wie das Proportionsverhältnis 3:5.In den meisten Fällen werden Pflanzen aus dem Labor – so genannte inVitro Pflanzen – für das Aquascaping verwendet. Diese sind frei von Giftstoffen und Schädlingen.
Das Thema des Aquascaping hat weltweit mittlerweile so viele Anhänger, dass sogar Wettbewerbe und Awards für die schönsten Scapes gegeben werden.
Was ist ein Naturaquarium?
Welches Licht für das Aquascaping?
Um das Thema Licht in diesem Zusammenhang zu erklären: Kurzum ohne eine Photosynthese kann keine Pflanzen. Die zwar emers (über oder ausserhalb dem Wasser) gezüchteten und später submers (unter Wasser) einzubringenden Wasserpflanzen benötigen eine gewisse Lichtmenge um den Prozess der Photosynthese zu starten. Dazu gibt es verschiedene Begrifflichkeiten, die wir hier erklären möchten:
Kelvin
Das Kelvin ist die Basiseinheit der Temperatur und eine zugleich von der EU gesetzlich definierten Temperatureinheit. Kelvin wird in der Naturwissenschaft und Technik zur Angabe von Temperatur bzw. -differenzen verwendet. Eine Orientierung für den LED Kauf im Fachhandel: Achte auf eine Leistung von 6000K bis 8000K. Die neuesten Modelle von Chihiros können bis 13000K. Jedoch wachsen viele Pflanten jenseits von 10000K nicht mehr.
Was sagt Lumen aus?
Lumen (lm) ist die standardisierte Einheit für den Lichtstrom. Er lässt Rückschlüsse auf die Helligkeit einer Lampe zu. Lichtstrom sagt aus, wie viel Licht eine Quelle abstrahlt. Einfacher definiert: Lichtleistung einer Lampe.
Wie hoch sollte die Beleuchtungsdauer im Aquascape sein?
Unterschiede die Du noch betrachten solltest:
Float-Glas
Float Glas wird als das Basis Glas bezeichnet. Es schimmert bei genauerer Betrachtung leicht grün. Es ist ein recht robustes Glas und verzeiht so manches „andotzen“ bei der Platzierung des Scapes.
Weißglas
Weißglas hingegen schimmert hingegen nicht grünlich und verfälscht die Farben durch den grünstich im Glas nicht. Doch das solltest Du wissen: Du wirst den Unterschied bei genauer Betrachtung erkennen. Bei der klassischen Betrachtung des Scapes fällt der Unterschied zwischen Weißglas und Float-Glas zunächst nicht auf.
Pro Tipp:
Es gibt Aquarienbauer, die Dir das Aquarium so aufbauen können, dass Du nur die Front in Weißglas erhalten kannst. Es gibt allerdings bei so manchen Aquarienbauern einen gigantischen Unterschied der auffällt. Die ADA Aquarien verwenden anstatt der klassischen Silikon-Stoßverklebung (wahlweise schwarz oder weiß) eine völlig neue Technik, mit der das Weißglas gepresst wird. Somit sieht man gar kein Silikon mehr. Das fällt dem geschulten Auge auf. Das wirkt sehr klar.
CO2 im Aquascape - Wie geht das?
Hardscape - Wie geht das?
Hardscape mit Perspektive und goldenem Schnitt
Mit einem gelungenen Hardscape schafft man das Gefühl für Perspektive. Dabei spielt hier der Goldene Schnitt eine enorm große Rolle. Vereinfacht gesagt existiert der Goldene Schnitt, wenn eine Linie in zwei Teile geteilt wird und der längere Teil (a) geteilt durch den kürzeren Teil (b) gleich der Summe von (a) + (b) geteilt durch (a) ist, was beides 1,618 ergibt. … Der Goldene Schnitt kann auch auf Formen angewandt werden.
Zieht man nun im Aquascape die „Tiefe“ also Tiefenwirkung hinzu, wirkt das Design besonders harmonisch.
Hart, härter - Steine - das Hardscape
Im Aquascaping geht es vorallendingen um das Ruhende Auge. Dabei sollte bei der Wahl der Steine auch der Typ des Steins nicht bunt gemischt werden. Das hat zum einen den Grund der Optik, allerdings auch, dass einige Steine Mineralien ins Wasser abgeben und aufhärten können. Somit wären ebendiese nicht für ein Scape geeignet.
Wie bereits eben erwähnt, ist neben der einfachen Textur und Beschaffenheit des Steins die Anordnung in Fließ-Richtung relevant. Sie geben dem Design eine Grunddynamik und harmonieren mit der Wasserströmung. Dabei spielt auch die Größe und Anordnung eine Rolle. Auf die verschiedenen Größen kommt es nun an: Kleine Steine werden für eine besondere Tiefenwirkung in den Hintergrund gelegt, recht große Steine hingegen liegen im Vordergrund.
Holzdeko als Hardscape
Ob nun Steine und / oder Wurzeln: Das Prinzip im Aquascaping ist das gleiche. Im Zoofachgeschäft erhält man typische Moorkienwurzeln, die in unterschiedlichen Größen – entsprechend geeignet für die Aquariengröße – besorgt werden wollen. Damit hat man nun eine fast mannigfaltige Möglichkeit der Gestaltung: Wurzeln auf Steinen, in die Höhe ragend. Feine Fingerwurzeln markieren das Ende eines sich unter Wasser am Stein haftende Wurzel. Es setzt Akzente und bringt einen hohen Detailgrad ins Scape.
Pro Tipp: Gerade nach dem Kauf können sich Hölzer mit einem weißen Bakterienfilm überziehen. Meist verschwinden diese wieder von selbst und sind für die Bewohner und auch für die Pflanzen unschädlich. Gewisse Schneckenarten lieben gar den Bakterien-Film und raspeln das Holz ab.
Laub-Blätter fürs Aquarium
Manche Aquascapes werden gerade durch Laubblätter ergänzt und wirken im Aquarien-Vordergrund wundervoll. Einige dieser Laubblätter – aber auch Rinde – haben den wunderbaren Nebeneffekt Futter für Garnelen oder Schnecken zu sein. Manche Blätter – wie das Seemandelbaumblatt – haben den genialen Nebeneffekt gegen Laichverpilzung, und auch gegen Flossenfäule sowie Verfilzung vorzubeugen.
Mit einem Dojo zum ersten Aquascape
Aquascaping: vorher / nachher
Gretchen-Frage: Sand oder Kies? Was ist besser!
Generell gilt für den Bodengrund ein solider Aufbau von Lavasteinen, Soil und Kies bzw. Sand. Ist der Sand hingegen zu fein, verflüssigt sich dieser zwischen den unteren Schichten. Damit ist dann der Effekt von dem feinen Sand hinüber.
- Für den Hintergrund empfehle ich für die Tiefenwirkung und als Substrat Volcano Mineral von JBL, denn damit hatte ich bisher meine besten Erfahrungen gemacht.
- Nutze Hardscapes um eine Stufenwirkung zu erzeugen und das „Fallen“ von weiteren Substraten wie Kies auf mögliche im Vordergrund geplanten Sand-Arealen
- Verzichte bitte der Einfachheit halber darauf, „nur“ Sand zu verwenden: Er hat mehrere Nachteile: Er transportiert keine Mineralien zum Wurzelwerk deiner Pflanzen. Und die Luftzirkulation fällt in diesem Fall sehr schwer. Das kann wiederum zu Gährprozessen führen und auch den Algenwuchs fördern.
Natürlicher Bodensubstrat: Aqua Soil
Typische Wasserpflanzen im Aquascaping
Im Aquascaping zehrt das Auge von den sich bewegenen dynamischen Wasserpflanzen. Echte Aquarienpflanzen sind ein Kern des Aquascapes. Dabei kommt es nicht auf die Unterschiedlichkeit an – denn dies ist abhängig von der Gestaltung und Kreativitiät! Bei den bekannten IWAGUMI Layouts kombiniert man Aquarienpflanzen mit einen bis drei verschiedenen Aquarienpflanzen unter Wasser. Wobei in der „Dschungel“ Optik hingegen ein Zusammenspiel zwischen vielen oder einigen Pflanzenarten zu einem wundervollen Gesamtbild zusammengefügt werden.
Sowohl im Aquascaping als auch im klassischen Hollandaquarium unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Aquarienpflanzen: Vorder-, Mittel- und Hintergrundpflanzen.
HIntergrundpflanzen
Pflanzen für den Hintergrund sind oftmals Stängelpflanzen / Pflanzen mit bandförmigen Blättern wie Vallisnerien, Javafarn oder Nadelsimen. Häufig handelt es sich hier jedoch um eher schnell wachsende Pflanzen die durch einen regelmäßigen Schnitt mit einer guten Pflanzenschere zu schönen buschigen Gruppen werden können. Schnellwachsende Pflanzen sind perfekte Nährstoffzehrer und sorgen dafür, dass lästige Algen erst gar nicht im Aquarium auftauchen.
Mittelgrundpflanzen
Im Mittelgrund werden die Aquarienpflanzen weniger groß. Sie sind oft „Solitär“ also Farne oder Bucephalandra und besonders Anubien eignen sich dafür. Bucephelandra und Anubien haben zudem den enormen Vorteil, dass man diese sehr gut auf Holz oder Steinen im Hardscape aufbinden könnte. Cryptocorynen gehören zu den Mittelgrundpflanzen.
Vordergrund
Die Pflanzen für den Vordergrund bleiben klein und niedrig. Sie sorgen dafür, dass man den Soil nicht wirklich mehr sieht. Meist bilden die Gräser oder blattartigen Pflanzen einen feinen Rasen im Vordergrund. Es gibt zahlreiche Vordergrundpflanzen, die eine spezielle Pflege benötigen. Andere widerum sind recht einfach in der Haltung. Für viele Aquascaper ist das Glossotigma die beliebteste Pflanzenart für den Vordergrund. Auch Eleocharis oder die typische Nadelsimse werden oft verwendet.